Die Historie der Goldschmiede Kienast
Käthe Kienast-Bantau, geboren im April 1894, gründete 1917 in Königsberg die Goldschmiede Kienast. Sie studierte unter Professor Arthur Berger Gold- und Silberschmiedekunst und legte 1920 als erste Frau in Bremen die Gesellenprüfung ab. Zeitgleich zu ihrer Tätigkeit als Lehrerin für Edelmetalle an der Kunstgewerbeschule Königsberg gründet sie ihre eigene Werkstatt. 1936 legt sie ihre Meisterprüfung ab und zählt zu den anerkanntesten Goldschmied:Innen ihrer Zeit.
Durch den Krieg gezwungen zur Flucht verlässt sie mit ihrem Sohn Johannes Kienast, geboren 1927, ihre Heimatstadt Königsberg. Der von seiner Mutter ausgebildete Sohn legt 1952 seinen Meister an der Zeichenakademie Hanau ab. Nach verschiedenen Zwischenstationen eröffnen beide zusammen Mitte der 50er-Jahre gegenüber des Wormser Doms unsere Goldschmiede Kienast am heutigen Standort.
Die Goldschmiedemeisterin Annette Kienast übernimmt
Aus der Ehe zwischen Roswitha und Johannes Kienast gingen das Geschwisterpaar Annette und Arnulf hervor. Nach der handwerklichen Ausbildung im Familienbetrieb erwarben beide ihren Meister ebenfalls an der Zeichenakademie Hanau.
Im Jahre 1999 übernahm Annette Kienast-Kistner das Geschäft von ihrem Vater. Seit der Geschäftsgründung 1917 ist es der Familie Kienast wichtig, sich gesellschaftlich sowie kulturell einzubringen, vor allem in der Heimatstadt Worms.
1965 schmiedete unsere Werkstatt alle vier Wetterhähne auf den Turmspitzen des Wormser Doms.
Engagement in der Kulturmetropole Worms
Seit 1972 stellen wir den Ehrenring der Stadt Worms. In enger Zusammenarbeit mit den Wormser Kirchen durften wir für Reliquiare der Nikolauskapelle des Wormser Doms, der Sankt Martinskirche am Ludwigsplatz, sowie der St.Laurentiuskirche in Worms-Pfeddersheim, ein edles Gehäuse gestalten. Zum jährlichen Backfischfest überreicht der Brauchtumsverein der Wormser Fischerwääder ein von uns geschmiedet und gestiftetes Festcollier der diesjährigen amtierenden Backfischbraut.
In Gemeinschaft mit dem Wormser Dombauverein konnten wir das Domglockenkreuz entwickeln, dessen Erlös der Instandhaltung des Wormser Doms zu Gute kommt.
Nicht nur die Goldschmiede hinterlässt einen bleibenden Eindruck in ihrem Wohnort, auch ihre „Chefin“ als Aktive in zahlreichen Wormser Vereinen macht im wahrsten Sinne des Wortes Spaß. Jedes Jahr zur 5. Jahreszeit schwingt sie sich auf die Bühne der Hausfrauenfastnacht des Hausfrauenvereins Worms und erheitert den vergnügten Saal.
Auch Ihr jüngerer Bruder Arnulf Kienast fühlt sich auf den Wormser Bühnen in kleinen Theaterensembles pudelwohl. Beide haben dem historischen Geschäft eine ganz individuelle Note hinzugefügt. Sei es der unverdrossene Mut Annettes, Altbestehendes stetig neu zu denken oder Arnulfs ganz individueller Blick auf die Trauringberatung. Hierzu gibt er außerhalb des Ladengeschäftes bundesweit Seminare.
2022 steigt die vierte Generation ins Familiengeschäft ein. Als Paar lenken Sophie und Armin die historische Goldschmiede bedacht ins einundzwanzigste Jahrhundert. Die diplomierten Künstler, Bauhaus Universität Weimar und Kunstakademie Düsseldorf, treibt es an, Traditionelles mit Avantgarde zu kombinieren.
Jedes unserer Schmuckstücke ist bis heute mit dem Punzenzeichen von Käthe-Kienast-Bantau, K.K.-B. versehen. Uns sind unsere Wurzeln wichtig, wir freuen uns umso mehr stolz auf unsere Vorfahren, unsere Familie und unseren Betrieb sein zu dürfen.